Hallo an alle F1-Fans!

Die Saison 2021/22 der Liga 1 hat nun bereits fünf Rennen hinter sich. Eine Saison, bei der bis jetzt kein Rennen langweilig war! Es ist an der Zeit, eine kleine Zwischenbilanz zu ziehen.

Die Spitze

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Fünf Rennen die wie auch schon in den Vorjahren im Zeichen des Duells zwischen Schwatzgelb und Robin stehen. Während Mercedes sich als große Konstanz an der Spitze nun schon im dritten Jahr in Folge etabliert hat, hatte Robin mit seinem Wechsel zu Aston Martin erneut den richtigen Riecher – Die neu formierte Truppe um Lawrence Stroll lieferte sich in den ersten Rennen mit den Silberpfeilen ein heißes Duell an der Spitze und löst Red Bull als Verfolger ab. Aktuell stehen beide Teams mit 110 Punkten auf Platz 1 und 2 der KWM.

In der Fahrer-WM läuft das Duell nur auf die beiden Teamleader und Champions Robin und Schwatzgelb hinaus. Doch es gibt ein entscheidenen Unterschied im Vergleich zu den Vorjahren. Während beide um die WM fahren, liegen die zweiten Piloten im Mittelfeld und haben nur selten Einfluss auf das direkte Duell an der Spitze.

Daher lässt sich auch schwer sagen, wie gut die beiden Topteams wirklich sind, denn Fakt ist, dass beide Fahrer vom Niveau her weit vor allen anderen sind, auch weit vor den beiden Teamkollegen. Aston Martin Pilot Nowi wird nach Österreich nicht mehr an den Start gehen. Ob Nachfolger Titaron eine Verbesserung sein wird, muss man abwarten.

Fakt ist, dass die WM Auflage Robin vs Schwatzgelb nun schon zum vierten Mal über die ganze Saison fesseln wird.

Das Mittelfeld

Die wenigen technischen Regelungen über die Pause haben das Mittelfeld näher zusammengerückt als jemals zuvor. Die KWM verändert nach jedem Rennwochenende das Bild, jeder einzelne Punkt zählt.

Zwischen Alpine, Haas, Ferrari, Alfa Romeo und auch Red Bull entscheiden Tagesform, Strecke sowie auch die Form der Autos davor, also McLaren, AM und Mercedes und der Autos dahinter also Alpha Tauri und Williams über die Performance. Es entscheiden wirklich Tausendstel, über Sieg oder Niederlage. In Spielberg erreichte der Kampf im Mittelfeld den bisherigen Höhepunkt. Im Trocknen Q2 trennen Platz 6 bis Platz 14 magere 4 Zehntel. Der Unterschied zwischen Einzug ins Q3 minimal.

Die Enttäuschungen

Red Bull

Vor einem Jahr hätte wohl niemand damit gerechnet, dass die Roten Bullen in einem Bericht über das Kampf im Mittelfeld erscheinen. In fünf Rennen hat man so viel Punkte geholt, wie man im Schnitt die letzten Jahre in einem Rennen geholt hat. Vor einem Jahr hatte das Team zur selben Zeit 123 Punkte.

So hat man sich das Honda-Abschiedsjahr sicher nicht vorgestellt. Anstatt Mercedes zu jagen, muss sich das Team teilweise sogar hinter dem eigenen Junior-Team Alpha Tauri anstellen. Eine maximale Katastrophe und weit hinter den Ansprüchen des Teams, welches ab kommender Saison die Motoren alleine betreiben möchte. Man hat zu viel gewollt und sich beim aktuellen Auto komplett verrannt.

Ein Team wie Red Bull, kann es sich nicht leisten die gesamte Saison am Ende der Punkteränge rumzufahren. Somit ist man gezwungen, am aktuellen Auto größere Updates zu bringen. Etwas was man in Anbetracht der großen Regeländerungen 2022/23 nicht gebrauchen kann.

Doch gerade letzteres, wird es dem Team schwer machen, den Rückstand aufzuholen. Auf die Spitze des Mittelfelds fehlen Red Bull knapp 60 Punkte. Erst zuletzt in Spielberg, gab es mir Mrracers 4. Platz etwas Aufatmen. Red Bull muss aber diese Ergebnisse nun konsequent einfahren, wenn sie in dieser Saison Schadensbegrenzung betreiben wollen. Ansonsten bahnt sich hier die größte Enttäuschung der letzten Jahre an.

Ferrari

Von den Ansprüchen her ist Ferrari nicht weniger enttäuschend im bisherigen Saisonverlauf als Red Bull. Das Team gleicht aktuell wieder dem Chaos, wie es in der Zeit von 2011/12 – 2014/15 war.

Mit dem ausgesprochenen Ziel um Platz 3 der KWM zu kämpfen, ist man weit entfernt. Es genügt die Statistik sprechen zu lassen: So wenig Punkte wie aktuell hatte die Scuderia nach fünf Rennen zuletzt vor gut 8 Jahren in der Saison 2012/13. Vor allem das Aero-Paket schwächelt. Eine solche Schmach wird in Italien nicht akzeptiert, was Ferrari dazu zwingt, ebenfalls die Entwicklung am aktuellen Auto länger am Laufen zu halten als geplant. Dass das inoffizielle Juniorteam Haas wiedermal vor den Nasen der Roten Fahrzeuge rumkurvt, dürfte zusätzlich Öl ins Feuer kippen.

Doch auch Kommandostand und die Fahrer standen zuletzt auch in Kritik.

Ein Sinnbild der aktuellen Saison zeigte sich in Spielberg. Beide Ferrari fuhren am Ende auf Platz 5 und 6. Anstatt den Piloten mit weniger Strafen vor zu lassen, lies Ferrari beide Fahrer rundenlang Zweikämpfe führen. Erst am Ende, als es schon zu spät war, konnte sich Ersatzmann Kiffkopf absetzen. Jake im Alpine und Dendemeier im McLaren waren die lachenden Dritten, Ferrari fuhr statt den Plätzen 5 und 6 mit den Plätzen 8 und 9 Nachhause.

Sollte McLaren weiter enteilen, ist zumindest der Platz dahinter Pflicht. Ansonsten könnten die aktuellen Personalien nicht mehr lange im Sattel sitzen.

Wingmans

Doch neben Red Bull und Ferrari wären in dieser Kategorie auch noch wie oben erwähnt die 2. Fahrer von Aston Martin und Mercedes zu nennen. Beide konnten bisher keinen Strich im Teamduell setzen und müssen sich oft eher mit den Teams aus dem Mittelfeld rumschlagen, als an der Spitze. Was auch zur Folge hat, dass der Vorsprung er beiden Topteams nicht so groß ist, wie in den Vorjahren. Die Ansprüche beider Topteams erfüllt das natürlich weniger. Gerade mit Blick auf die erstklassige Leistung von Haraldinho, dürfte bei Mercedes und bei Aston Martin etwas Wehmut entstehen, den Deutschen nicht unter Vertrag genommen zu haben.

Im Aufwind – McLaren katapultiert sich zurück in die Top 3

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Das komplette Gegenteil von Red Bull spielt sich derzeit bei McLaren ab. Das Team, welches vergangene Saison ein großen Absturz auf den vorletzten Platz der KWM erlebte, fährt diese Saison nach dem komplizierten Umstieg auf Mercedes Motoren wie verwandelt. Die Orangenen-Renner haben sich als zuverlässige Kraft hinter den zwei Topteams etabliert und gelten als Zünglein an der Waage, welches am ehesten beim Kampf um die WM eingreifen kann. Sobald Mercedes oder Aston Martin patzen, ist Haraldinho zur Stelle. Doch auch Dendemeier zeigt sich deutlich formverbessert. In Österreich gelang McLaren mit Haraldinhos 2. Platz und Dendemeiers 6. Platz ein Punktregen mit 25 Punkten – auch bedingt durch die vielen Ausfälle sind das mehr als jedes andere Team. Insgesamt bringt man es nun bereits schon auf 3 Podien. Zuletzt gelang das nach fünf Rennen in der Saison 2015/16, dem Jahr der letzten KWM.

Aktuell liegt das Traditionsteam um Teamchef Andreas Seidl komfortabel knapp 30 Punkte vor dem nächsten Verfolger Alpine. Die Chance, dass man sich als klare Dritte Kraft weiter absetzen kann, ist groß. Sollte sich der Trend fortsetzen, ist für McLaren an einem guten Tag vielleicht sogar ein Sieg drin. Gerade auch weil Auto und Fahrer auf allen Streckentypen und bei jeder Temperatur gut zu performen scheint. Man darf gespannt sein!

Blau-Weiß-Rot im Mittelfeldduell

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Im Mittelfeld selber, haben sich mit Alpine und Haas nach Spielberg zwei Teams etwas stabilisiert. Nach einem schwachen Start konnte sich zuletzt Alpine mit guten Resultaten in das vordere Mittelfeld drängen. In den letzten drei holte das Französische Werksteam im Schnitt 15 Punkte und egalisierte den anfänglichen Rückstand auf die Konkurrenz von Haas und Ferrari. „Aktuell liegen wir innerhalb unserer Ziele“ – so Alpine Chef Laurent Rossi.

Vor Spielberg führte Haas noch das Mittelfeld an. Das Ferrari B-Team liegt derzeit vor den Roten und fuhr sogar schon in Baku auf das Podest. Nach Blackpanthers Absinenz in Spielberg, wird man in den kommenden Rennen wieder Boden gut machen wollen.

Doch wer sich wirklich hinter McLaren festsetzt scheint wirklich völlig offen zu sein. Denn neben Ferrari und Red Bull, die sich vom Schock der ersten Rennen erholen zu scheinen, kann auch immer wieder Alfa Romeo mitmischen.

Fakt ist jedoch, dass weniger gute Einzelergebnisse zählen, sondern mehr die Konstanz. Umso mehr scheint es auch auf die Zuverlässigkeit des Materials als auch auf die Zuverlässigkeit der Fahrer anzukommen.

Der Gewinner – Das Racing

Nach fünf Rennen kann man schon sagen: Auch wenn das Hinterherfahren weiterhin mehr als schwierig ist und sich die meisten Beteiligten bereits auf die neuen Autos 2022 freuen, ist das Racing auch bedingt durch das enge Feld besser als jemals zuvor. Die Fahrer schenken sich auf der Strecke nichts. Zuletzt als oftmals sechs bis sieben Autos von fünf verschiedenen Teams Position um Position tauschten und gerade in Spielberg im Mittelsektor Seite an Seite fuhren.

Man kann sich nur wünschen, dass dieser tolle Trend so weitergeht!

Der Verlierer – Codemasters

Bei einer Zwischenbilanz, können wir die Komponente nicht aus dem Schneider lassen, die am meisten Einfluss auf das Liga Geschehen nehmen. Das Racing kann noch so gut sein, die WM kann noch so spannend sein. Es täuscht mal wieder nicht über die Tatsache hinweg, dass uns F1 2021 vor so große Herausforderungen stellt, wie selten ein Spiel zuvor. Vor allem die andauernden großen Bugs wie die Probleme mit den Force-Feedback bei Lenkrädern machen allen Fahrern und Teams weiterhin das Leben schwer.

So schwer, dass selbst alte Hasen wie zuletzt BlackIce, der Fahrer mit den meisten Rennen in der PRL eine Pause einlegen, da das Game unweigerlich mit diesen Problemen ein Fahren unmöglich macht. Man kann nur hoffen, dass hier noch in den kommenden Wochen Verbesserungen folgen, damit wir zumindest soweit alle die faire Chance haben, an den Rennwochenenden teilzunehmen.

Bis dann Blacky!

Wie eben erwähnt, kündigte Blackice nach 167 Rennen und seinem Heim GP in Spielberg eine sofortige Karrierepause an. Der Fahrer im Feld, der den Rekord für die meisten Rennen hält und nach Jake der Fahrer ist, der am längsten der Liga angehört, wird aus o.g. Gründen die Saison vorerst als Ersatzfahrer auf die Dritte Bank bei Alfa Romeo wechseln.

Der Österreicher, der seine Karriere 2012/13 bei Sauber begann um dann fünf Saisons für Ferrari zu fahren, in der er zwei Vize-Titel sammelte, fährt seit 2019/20 für sein aktuellen Arbeitgeber. Der Biss und die Hartnäckigkeit, die er trotz aller Umstände oft an den Tag legte und die absolute Passion als ehemaliger Ligaleiter und Redakteur für Vor- und Nachberichte zeichnen ihn ebenfalls aus.

Eine Saison ohne BlackIce ist nur schwer vorstellbar, gehört er ähnlich wie Dendemeier und Jake zum Grundinventar der Liga. Ein Abschiedsbericht wird es an dieser Stelle nicht geben, denn eins ist klar: Es ist nur eine Auszeit, aus der BlackIce stärker und motivierter wieder kommen wird. Einige Teams dürften beim Österreicher sicher schon anklopfen. Gerade für 2022/23 dürfte Erfahrung ein großer Faktor sein, der gesucht wird.

Wir sagen deshalb nicht „Tschüss“ sondern „Bis später Blacky“!

Fahrerwechsel

Jedem Ende wohnt auch ein Anfang inne. Dieses Sprichwort gilt auch hier. Nachdem Ferrari den Liga 2 – Fahrer Kiffkopp erst vor Österreich zum Ersatzfahrer von Alfa Romeo und Ferrari ernannt hatte, wird der Jamaikaner ab dem Großen Preis von Kanada als Stammfahrer bei Alfa Romeo eingesetzt.

Kiffkopp ist bekanntlich kein Unbekannter – schon in der letzten Saison fuhr Kiffkopp für das Schweizer Team und half aus, wenn Nevio mal nicht konnte. Ein Stammplatz beim Team und auch bei anderen Teams in Liga 1 blieb ihm jedoch verwehrt, weil er bei den Teamchefs als schnell, aber ungestüm galt. Gerade im engen Mittelfeldkampf, der sich auch im letzten Jahr schon heraus kristallisierte, wollten die Teams lieber auf konstante Fahrer setzen.

Kiffkopp blieb im Ferrari-Umfeld und sammelt in Liga 2 weiter wertvolle Erfahrungen. Und jetzt bekommt er die langersehnte Chance in Liga 1. Bei Alfa erhofft man sich konstante Punkte. Das Ziel ist klar: Vor Red Bull bleiben. Und wenn man das Werksteam von Ferrari hin und wieder etwas ärgern kann, wäre man in Hinwill sicherlich nicht unglücklich darüber. Es bleibt spannend zu sehen, ob Kiffkopp seine Ungestümtheit und vor allem auhc seine Anfälligkeit für Strafen aufgrund der Track-Limits abgelegt hat.

Und auch beim jahrelangen Sorgenkind der Liga tut sich was. Williams verkündet die Verpflichtung von Semjon als zweiten Piloten neben GRT LSM EvO. Damit ist das Traditionsteam endlich komplett und es geht beim Großen Preis von Kanada zum ersten mal mit 2 Fahrern an den Start. Vor allem Evo wird darüber sehr erfreut sein – es meldeten sich in letzter Zeit vermehrt Berichte aus dem Williams-Umfeld, dass er mit der aktuellen Fahrersituation alles andere als zufrieden ist.

Semjon fährt zur Zeit auch in Liga 3 bei Aston Martin. Dort liegt er auf einem guten 7. Platz. Dementsprechend ist bei Jost Capito die Hoffnung auf regelmäßige Punkte und den Anschluss ans Mittelfeld groß. In diesem Zuge wird auch gleichzetig der Druck auf Evo erhöht. Nach 3 Ausfällen in Folge in 4 Saisonrennen müssen auch hier endlich mal zählbare Erfolge auf dem Punktekonto auftauchen.

Mit diesen beiden Fahrerverkündungen ist das Fahrerfeld in Liga 1 dann auch endlich komplett. Dementsprechend hoffen wir auf ein spannendes Rennen in Kanada mit 20 Fahrern. Bis dahin gilt wie immer:

Keep Racing