Noch firmiert das Team unter dem Namen Stake F1 Team Kick Sauber – doch hinter den Kulissen laufen bereits die Vorbereitungen auf den offiziellen Einstieg von Audi zur Saison 2026/27.

Dieser wirft bereits seine Schatten voraus: Das einst kleine Team formiert sich Schritt für Schritt zu einem neuen Giganten im Fahrerlager. Mit Personalien wie dem ehemaligen Ferrari-Teamchef Mattia Binotto im technischen Hintergrund und Jonathan Wheatley, dem langjährigen Sporting Director von Red Bull, als neuem Teamchef, setzt die Mannschaft ein klares Zeichen.

Sportlich ist dieser Neuanfang auch dringend notwendig: In zwei der vergangenen drei Saisons landete Sauber auf dem letzten Platz der Konstrukteurswertung – ein Beleg für die tiefe sportliche Krise, in der sich das Team aus Hinwil zuletzt befand. Der Umbau in Richtung Audi soll diese Phase beenden und den Rennstall zurück an die Spitze führen.

Mit der heutigen Fahrerbekanntgabe wird dieser Kurs konsequent fortgesetzt: Jake Thatch, PRL-Vizeweltmeister von 2015/16 und einer der erfahrensten Piloten der Liga, kehrt für die Saison 2025/26 zurück ins Cockpit – und soll den Übergang zur Audi-Ära mitprägen.

Ursprünglich war geplant, dass das PRL-Urgestein zu jenem Team zurückkehrt, für das er seine bislang letzte volle Saison bestritt: Alpine. Doch kurz vor dem Start der anstehenden Tests fiel die Entscheidung zugunsten von Sauber. Diese Wahl scheint mit Blick auf die Zukunft deutlich attraktiver – laut Quellen unterschrieb Jake einen Einjahresvertrag mit einer langfristigen Option.

„Mich kriegt man vom Motorsport nie los. Nach drei Jahren Auszeit habe ich lange überlegt, wo ich mein zweites Comeback feiern möchte. Für mich war letztendlich die langfristige Perspektive die reizvollere. Ich möchte dem Team in diesem Jahr helfen, die Grundsteine für die Zukunft zu legen – und sollte ich merken, dass ich weiterhin über eine Saison hinaus in der PRL verbleiben möchte, wäre es eine Ehre für mich, als erster Audi-Fahrer in der Formel 1 an den Start zu gehen.“

Der mittlerweile 28-jährige Italiener begann seine PRL-Karriere vor beeindruckenden 14 Jahren – in der Saison 2011/2012 bei Ferrari. Nun kehrt er zu jenem Team zurück, für das er bereits in der Saison 2019/20 an den Start ging – damals noch unter dem Namen Alfa Romeo Sauber.

Neben seinen Stationen bei Ferrari, Sauber und Alpine machte er insbesondere bei McLaren auf sich aufmerksam: Es folgte hier mit McLaren-Mercedes 2014/15 der Vizetitel, selbiges gelang in der Saison 2015/16 – während der viel beachteten Reunion mit Honda – wurde er erneut Vizeweltmeister und führte McLaren gemeinsam mit seinem Teamkollegen zum Gewinn der Konstrukteurswertung. Es folgten drei weitere Jahre mit zahlreichen Podien für das britische Team bis 2018/19, ehe er sich nach einer enttäuschenden Saison 2019/20 bei Alfa-Sauber zunächst aus der Liga zurückzog. Ein kurzes, starkes Comeback bei Alpine in der Saison 2021/22 markierte seinen bis dato letzten Einsatz – bis jetzt.

Was die Besetzung des zweiten Cockpits betrifft, lässt sich das Team bewusst Zeit. Teamchef Jonathan Wheatley betont: „Wir wollen hier nichts überstürzen. Für uns ist wichtig, eine langfristige, stabile Lösung zu finden – eine sichere Bank für die Zukunft.“ Die Entscheidung soll demnach wohlüberlegt fallen und zur strategischen Ausrichtung des Audi-Projekts passen.