So Nowi, ich habe den Artikel auch gelesen, hatte vorhin aber erst keine Zeit mich dazu zu äußern.
Erstmal Vielen Dank für die Arbeit. Wow. Da kann man nur den Hut ziehen. Wirklich top wie viel Mühe du reinsteckst!
Was deine Tipps betrifft: Du hast sicher in vielen Punkten Recht, speziell mit der Abwärtsspirale. Was die Vorbereitung usw. betrifft kann ich jedoch nur von mir aus gehen und sagen, dass ich mich diese Saison sogar mehr vorbereitet habe als die letzten Jahre. Blacky und ich haben Rennen lang mit dem Setup getüftelt und selbst dann, wenn wir mal was ordentliches raus hatten wie in Silverstone waren wir einfach meilenweit von dem weg, wo wir in den letzten Jahren waren. Teilweise sind wir auch mit den Setups der Topleute gefahren - ich denke also nicht, dass es daran liegt. Irgendwann kommt dann auch der Punkt wo du (und so ähnlich ist es bei Vettel 2019 gewesen) sagst, dass du selbst nicht mehr machen kannst und das Ganze so akzeptierst wie es ist. So drastisch, wie sich das Handling von 2018 auf 2019 geändert hat, hat es sich in den letzten 5-10 Jahren aus meiner Sicht nicht geändert. Von 2015 an wurde es mit jedem Jahr besser. 2017 kamen dann die neuen Autos mit mehr Downforce was CM optimal umgesetzt hat und mit 2018 getoppt hat. Ich habe letztens bekanntlich den 2018er Ferrari getestet und muss sagen, dass ich von der ersten Minute ein gutes Gefühl hatte und nach 20-30 Runden im Ferrari hatte ich wieder die Pace, die ich vergangene Saison noch bei den Rennen hatte. Da war einfach von der ersten Runde ein Vertrauen und gutes Gefühl im Auto da. Eine gute Referenz ist für mich da einfach Blacky. Wir beide waren eigentlich seit der ersten Saison gleichauf. Blacky war im Gegensatz zu mir jedoch immer jemand, der von der ersten Runde an schnell war. Fast überall. Bei mir war das anders - ich musste in der Vergangenheit erstmal paar Runden fahren um mein Speed Runde für Runde zu finden. Blacky hatte den Speed, vor allem auf einer Runde und ich die Konstanz (bekanntlich im Rennen). Das waren unsere jeweilige Stärken. Und egal in welchem Spiel: Von F1 2012 bis F1 2019 haben sich unsere Trainingsgewohnheiten eigentlich nicht geändert, sie wurden eher noch mehr. Das zeigt mir persönlich halt, dass das nicht wirklich mit unserer Vorbereitung oder ähnlichem zusammenhängt. Ich bin mir eigentlich zu 100% sicher, wenn es im diesjährigen F1 2020 das Handling auf F1 2018 aufsetzt und den 2020er Autos, den schnellsten Autos in der Geschichte der F1 wieder ein realistisches Fahrgefühl gegeben wird, dass z.B. Blacky wieder von der ersten Runde an weiter vorne mitmischen wird.
Und das ist eben auch der Punkt wo ich mit der Cockpitperspektive einhacke. Ich fahre seit F1 2012 die versetzte Onboardsicht und hatte nie Probleme damit. Kann aber absolut bestätigen, dass die Kameraperspektive enorm viel ausmacht! Du hast schließlich in jeder Perspektive eine andere Sichtweise, anderen Überblick, fährst die Kurven anders an. Für mich kam die Cockpitperspektive eben spätestens seit den 2017er Autos nicht in Frage, allein wegen den Spiegeln - und schon immer weil ich nicht sehe was mit meinem Frontflügel passiert. Da fühle ich mich einfach beengt. Dazu habe ich ja weiter oben auch schon was geschrieben. Ich bewundere aber jeden, vor allem Blacky, der mit so einer Sicht schon ein Rennen gewonnen hat!
Alles in allem aber wie erwähnt ein Top Beitrag und freue mich auch schon auf die zukünftigen! Ich hoffe mein Beitrag verstehst du nicht als Kritik oder so, sondern wollte ich nur nochmal anmerken, damit ihr euch noch besser in uns reinversetzen könnt.